Probleme mit Zahn­pro­thesen: Ursachen, Tipps und Lösungen

Konven­tio­nelle Zahn­pro­thesen bieten Menschen, die von Zahn­verlust betroffen sind, eine schnelle Möglichkeit, Zahn­verlust zu kompen­sieren. Fach­män­nisch ange­passt, verrichten Sie durchaus zufrie­den­stel­lende Dienste. Im Alltag stellen sie aber recht viele Heraus­for­de­rungen an ihre Träger, insbe­sondere, was den Komfort und die Funk­tio­na­lität der Prothese anbe­trifft. In diesem Blog­beitrag gehen wir auf die typi­schen Probleme ein, die Prothe­sen­träger häufig erleben, beleuchten die Ursachen und bieten prak­tische Lösungen an – sowohl vom Zahnarzt als auch für zu Hause.

A. Die häufigsten Probleme mit Zahn­pro­thesen

Zahn­pro­thesen sollten im Idealfall fest sitzen, gut aussehen und sich angenehm tragen lassen. Doch die Realität sieht für viele Träger anders aus. Hier sind die häufigsten Probleme, die Prothe­sen­träger erleben:

1. Wackeln und Verrut­schen der Prothese

Ein wackelnder oder verrut­schender Zahn­ersatz kann nicht nur unan­genehm sein, sondern auch das Selbst­be­wusstsein erheblich beein­träch­tigen. Diese Probleme treten oft auf, wenn die Prothese nicht mehr perfekt passt. Der Kiefer­knochen kann sich im Laufe der Zeit verändern, was dazu führt, dass der Zahn­ersatz nicht mehr stabil sitzt.

Ursachen

  • Kiefer­kno­chen­rückgang: Nach dem Verlust der natür­lichen Zähne beginnt der Kiefer­knochen, sich zurück­zu­bilden. Dieser Prozess ist normal, führt aber dazu, dass die Prothese nicht mehr so fest sitzt wie zu Beginn.
  • Fehlende Anpas­sungen: Prothesen müssen regel­mäßig über­prüft und gege­be­nen­falls ange­passt werden. Wenn das nicht geschieht, können sie anfangen zu wackeln.

Lösungen

  • Regel­mäßige Anpas­sungen beim Zahnarzt: Lassen Sie Ihre Prothese regel­mäßig von einem Zahnarzt über­prüfen. Eine profes­sio­nelle Anpassung kann oft Wunder wirken.
  • Prothe­sen­haft­creme: Temporär kann eine Haft­creme helfen, die Prothese stabil zu halten. Diese Lösung ist jedoch keine dauer­hafte, da sie die Ursache des Problems nicht behebt.
  • Implan­tat­ge­tra­gener Zahn­ersatz: Wenn herkömm­liche Prothesen immer wieder verrut­schen, könnten Implantate eine lang­fristige Lösung sein. Sie bieten eine feste Veran­kerung und erhöhen den Trage­komfort erheblich, und dies lang­fristig.

2. Druck­stellen und Scheu­er­stellen

Viele Prothe­sen­träger leiden unter Druck­stellen, die durch das Reiben der Prothese am Zahn­fleisch verur­sacht werden. Diese schmerz­haften Stellen erschweren das Essen und Sprechen und führen häufig zu Entzün­dungen.

Ursachen

  • Unzu­rei­chender Sitz der Prothese: Wenn die Prothese nicht genau ange­passt ist, kann sie auf bestimmte Bereiche des Zahn­fleischs zu viel Druck ausüben.
  • Verän­de­rungen im Mund: Im Laufe der Zeit verändert sich der Kiefer­knochen, was dazu führen kann, dass die Prothese nicht mehr richtig sitzt.

Lösungen

  • Zahn­arzt­besuch zur Nach­bes­serung: Wenn Druck­stellen auftreten, sollte die Prothese unbe­dingt von einem Zahnarzt über­prüft werden. Eine Anpassung kann die Druck­ver­teilung opti­mieren.
  • Prothe­sen­pflege: Reinigen Sie Ihre Prothese regel­mäßig und gründlich. Abla­ge­rungen können die Ober­fläche rau machen und so Scheu­er­stellen verur­sachen.
  • Prothe­sen­polster: Diese können temporär helfen, die Belastung gleich­mä­ßiger zu verteilen, sind aber keine Dauer­lösung.

3. Schwie­rig­keiten beim Sprechen und Essen

Prothesen können das Sprechen und Essen erschweren, besonders in der Anfangszeit. Wörter können undeutlich klingen, und das Kauen harter Nahrungs­mittel kann zur Heraus­for­derung werden.

Ursachen

  • Gewöhnung: Jede Prothese erfordert eine Einge­wöh­nungszeit. Während dieser Zeit kann das Sprechen unge­wohnt klingen.
  • Schlecht sitzende Prothese: Eine Prothese, die nicht richtig sitzt, kann beim Sprechen und Essen mehr Probleme verur­sachen.

Lösungen

  • Übung: Geduld und Übung sind hier der Schlüssel. Lesen Sie laut, um das Sprechen mit der Prothese zu üben.
  • Weichere Nahrung: In der Anfangs­phase sollten Sie weiche Nahrungs­mittel bevor­zugen. Mit der Zeit können Sie sich an härtere Kost heran­tasten.
  • Zahn­arzt­besuch: Sollte das Problem länger bestehen, ist eine Über­prüfung der Zahn­pro­these durch den Zahnarzt notwendig.

4. Pein­lich­keiten in sozialen Situa­tionen

Nichts ist unan­ge­nehmer, als wenn die Prothese in einem unpas­senden Moment verrutscht oder heraus­fällt. Solche Situa­tionen können das Selbst­be­wusstsein erheblich beein­träch­tigen.

Ursachen

  • Lockere Prothesen: Wenn die Prothese nicht richtig sitzt, kann sie sich beim Sprechen oder Lachen lösen.
  • Unzu­rei­chende Haftung: Besonders bei Prothesen im Ober­kiefer kann es passieren, dass der Saug­effekt nicht ausrei­chend ist, um die Prothese sicher an Ort und Stelle zu halten.

Lösungen

  • Sicher­heits­maß­nahmen: Wenn Sie eine öffent­liche Veran­staltung besuchen, stellen Sie sicher, dass die Prothese fest sitzt, und verwenden Sie gege­be­nen­falls eine Haft­creme.
  • Lang­fristige Lösungen: Wenn solche Situa­tionen häufiger auftreten, sollten Sie eine lang­fristige Lösung wie implan­tat­ge­tragene Prothesen in Betracht ziehen.

5. Probleme beim Küssen

Für viele Prothe­sen­träger ist es der Albtraum schlechthin: Die Zahn­pro­these entwi­ckelt beim leiden­schaft­lichen Kuss ein Eigen­leben – verruscht oder fällt gar aus dem Mund. Im Extremfall belastet dies die Beziehung

Ursachen

  • Angst vor Pein­lich­keiten: Allein die Unsi­cherheit, ob die Prothese fest genug sitzt, kann das Küssen erschweren.
  • Unzu­rei­chende Haftung: Wie auch bei den anderen Problemen spielt hier oft die Pass­ge­nau­igkeit der Prothese eine Rolle.

Lösungen

  • Vertrauen und Selbst­ver­trauen aufbauen: Spechen Sie offen über Ihre Ängste. Üben Sie mit Ihrem Partner das Küssen, um mehr Sicherheit zu gewinnen.
  • Stabile Prothese: Eine gut sitzende Prothese ist die beste Voraus­setzung für unbe­schwertes Küssen. Dies lässt sich kurz­fristig mit Haft­creme, lang­fristig mit Implan­taten, welche die Prothese abstützen, reali­sieren.

B. Tipps für die Pflege von Zahn­pro­thesen zu Hause

Die richtige Pflege Ihrer Zahn­pro­these ist entscheidend, um deren Lebens­dauer zu verlängern und Probleme zu mini­mieren. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Prothese in bestem Zustand zu halten.

1. Tägliche Reinigung

Reinigen Sie Ihre Prothese täglich, um Plaque und Bakterien zu entfernen. Verwenden Sie spezielle Prothe­sen­bürsten und ‑reiniger, um Schäden an der Prothese zu vermeiden.

2. “Nacht­pflege”

Lassen Sie Ihre Prothese über Nacht in einem Prothe­senbad. Das hält sie sauber und hilft, das Material geschmeidig zu halten. Achten Sie darauf, die Prothese nie trocken liegen zu lassen, da sie sich verformen kann.

3. Regel­mäßige Zahn­arzt­be­suche

Auch wenn Sie keine natür­lichen Zähne mehr haben, sind regel­mäßige Zahn­arzt­be­suche uner­lässlich. Ihr Zahnarzt kann die Pass­ge­nau­igkeit Ihrer Prothese über­prüfen und notwendige Anpas­sungen vornehmen.

4. Vorsich­tiger Umgang

Gehen Sie vorsichtig mit Ihrer Prothese um. Vermeiden Sie es, sie fallen zu lassen, und bewahren Sie sie stets in einem sicheren Behälter auf, wenn Sie sie nicht tragen.

C. Lang­fristige Lösungen: All-on‑4 und Zygoma-Implantate

Für viele Prothe­sen­träger kann eine dauer­hafte Lösung wie All-on‑4 oder Zygoma-Implantate die Lebens­qua­lität erheblich verbessern. Diese inno­va­tiven Methoden bieten eine feste Veran­kerung der Prothese und elimi­nieren viele der typi­schen Probleme, die bei herkömm­lichen Prothesen auftreten können.

  • All-on‑4: Bei dieser Methode werden vier Implantate pro Kiefer einge­setzt, auf denen eine fest­sit­zende Brücke befestigt wird. Dies sorgt für Stabi­lität und Komfort.
  • Zygoma-Implantate: Diese spezielle Implan­tatart eignet sich besonders für Pati­enten mit stark zurück­ge­bil­detem Kiefer­knochen, bei denen herkömm­liche Implantate nicht möglich sind.

Wenn Sie mehr über diese Optionen erfahren möchten, besuchen Sie unsere Infor­ma­ti­ons­seiten zu All-on‑4 und Zygoma-Implan­taten

Mit den rich­tigen Maßnahmen und einer guten Beratung lassen sich viele Probleme mit Zahn­pro­thesen beheben oder sogar ganz vermeiden. Zögern Sie nicht, profes­sio­nelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um wieder unbe­schwert lächeln, sprechen und küssen zu können.

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